Kufgem Journal Nr. 28 | April 2023

Fiona, du bist gerade in Ausbildung zum Energie-Scout – was können wir uns darunter vorstellen? Ein Energiescout ist eine Person, die sich in der direkten Umgebung dafür einsetzt, dass sowohl Energie als auch Ressourcen gespart werden. Sei es nun durch Sensibilisierung oder durch aktives Handeln wie das Durchdenken und Umsetzen von Maßnahmen. Zu vergessen ist dabei aber auch nicht, die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen genau unter die Lupe zu nehmen. Wann rentiert es sich, ein Gerät auszuschalten und wann ist es doch sinnvoller, es eingeschaltet zu lassen, weil man es häufig verwendet? Wir wurden zu Diskussionen angeregt, haben Modelle durchgedacht und sind mit Fakten versorgt worden. Wir wurden spielerisch dazu gebracht, uns mit einer sehr ernsten Angelegenheit auseinanderzusetzen und unser Denken nachhaltig zu beeinflussen. Wieso machst du diese zusätzliche Ausbildung, was ist deine Motivation? Das Land Tirol hat sich unabhängig von den EU-Beschlüssen dazu entschieden, bis 2050 energieautonom zu werden. Das Projekt selbst heißt – leicht zu merken – Tirol 2050. Ganz ehrlich, bevor meine Ausbilderin Lisa mir von dieser Ausbildung erzählt hat, wusste ich noch nicht einmal von Tirol 2050. Meine Motivation, an dieser Ausbildung teilzunehmen, war dann aber ganz einfach: Es bedeutet für mich eine Möglichkeit, mich in einer ganz anderen Richtung sinnvoll einzubringen. Was hat dir die Ausbildung gebracht, persönlich und beruflich? Ich bin mit mehr Kolleginnen und Kollegen in Kontakt gekommen als bisher. Beim Kaffeetrinken oder Arbeiten an meinem Projekt für die Abschlusspräsentation haben mir Kolleginnen und Kollegen ganz unverhofft Tipps gegeben. Auch wenn einige dem sehr kritisch gegenüberstanden, so haben mir andere unter die Arme gegriffen. Auch die Meinungen derer zu hören, die gewisse Maßnahmen nicht gutheißen, war lehrreich für mich und hat mich darin bestärkt, dieses Thema in meiner Umgebung immer wieder anzusprechen. Wie kannst du das neue Wissen in Zukunft nutzen, hast du schon Vorstellungen dazu? Nach derzeitigem Stand denke ich, es lässt sich überall ein wenig umsetzen. Ich selbst bin der Ansicht, es hilft allein, dass man darauf aufmerksam gemacht wird. Dieses Thema wird wohl auch weiterhin brisant und wichtig bleiben und das ist auch gut so. Doch nicht nur das theoretische Wissen ist für mich wichtig, sondern auch die Erfahrungen aus den Rollenspielen während der Ausbildung. Allein denkt man sich immer sehr schnell: „Wenn ich nur das Sagen hätte, wäre alles gleich ganz anders.“ Aber sind wir einmal ehrlich: Sobald man nicht mehr allein ist, entsteht eine Diskussion, die Spannungen erzeugt. Je mehr unterschiedliche Parteien an einer Diskussion teilnehmen, umso schwieriger wird es, etwas tatsächlich umzusetzen. In dieser Hinsicht habe ich noch lange nicht ausgelernt. Ich werde mich auch zukünftig aktiv an den Diskussionen und Maßnahmen zum Energiesparen im Unternehmen einbringen. Vielen Dank für das Gespräch, Fiona! Wir wünschen dir weiterhin so viel Motivation und danken dir für das Engagement bei diesem wichtigen Thema. Fiona Hell und Elias Exenberger absolvierten erfolgreich die Ausbildung zum Energie-Scout.

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