Kufgem Journal Nr. 4 | Mai 2011

Was sind die Ziele im Projekt Tirol 2.0? Mag. Ernst Schöpf: „Es sollen damit ganz klar dieVer- waltungskosten auf kommunaler Ebene reduziert werden. Und zwar durch vielfältige Kooperationen und Speziali- sierungen auf der Grundlage elektronisch vernetzterVer- waltungseinheiten.“ Und wie soll das konkret funktionieren? Arno Abler: „Wir möchten kommunale Standards etab- lieren.Diese sollen zu Synergien und Einsparungen durch Effizienzsteigerungen in den Tiroler Gemeinden führen. Und natürlich auch eine gemeinde- und behördenüber- greifende Nutzung des E-Government-Systems gewähr- leisten.“ Um welche kommunalen Standards handelt es sich dabei? Arno Abler: „Es geht um die drei Kernthemen Struk- turbereinigung, Aufgabendefinition und Prozessopti- mierung. Diese beinhalten zunächst die Erstellung eines Leistungskataloges, eine einheitliche kommunale For- mularsammlung, standardisierte Erledigungsvorlagen und schließlich auch die Erstellung einheitlicher Verfahrens- prozesse.“ Was ja letztendlich auch dem Bürger zugute kommt. Mag. Ernst Schöpf: „Ja, eindeutig. Es ist nicht nur eine Vereinfachung für die Gemeindemitarbeiter, sondern na- türlich auch für die Bürger und Unternehmen als Kun- den der Gemeinden. Servicequalität, Transparenz und Bearbeitungsgeschwindigkeit der Verwaltungsverfahren sollen durch die Umsetzung dieser Standards verbessert werden!“ Lassen sich durch diese einheitlichen Standards und Beschleunigungen diverser Verfahren tatsächlich Kosten sparen? Arno Abler: „Das ist sicherlich eines von mehreren Zie- len in diesem Projekt. Der Betrieb des E-Government- Systems muss für die Gemeinden einen wirtschaftlichen Vorteil bringen.“ Zuvor muss das E-Government-System jedoch einge- führt werden. Und auch das ist ja mit Kosten verbunden? Arno Abler: „Die Einführung von neuen Systemen setzt immer einen gewissen finanziellen und zeitlichen Auf- wand voraus. Durch das Projekt Tirol 2.0 haben die Ge- meinden aber jetzt die einzigartige Chance, sehr preiswert E-Government einzuführen.Vom Land Tirol werden die Ersteinrichtungskosten für den Leistungskatalog, die Er- stellung der Prozessbeschreibungen, Erledigungsvorlagen etc. gefördert.“ Lässt sich E-Government auch in kleineren Gemein- den realisieren? Mag. Ernst Schöpf: „Auf alle Fälle! Die Umsetzung von E-Government und deren positive Folgen für die Gemeinde, ihre Bürger und Unternehmen müssen für alle Gemeinden unabhängig von ihrer Größe, Lage oder Ausprägung gewährleistet sein.Und mitTirol 2.0 sind wir hier auf einem sehr guten Weg, dass dies auch funktio- niert!“ Was muss eine Gemeinde nun tun, damit sie bei die- sem Projekt dabei sein kann? Arno Abler: „Momentan läuft bei 20 Tiroler Gemein- den das Pilotprojekt Tirol 2.0. Gemeinden, die bei der zweiten Umstellungsphase von Tirol 2.0 ab Herbst 2011 dabei sein möchten, können sich schon jetzt melden.“ Interview mit Arno Abler und Mag. Ernst Schöpf Tirol 2.0 Der Präsident des Tiroler Gemeinde- verbandes, Mag. Ernst Schöpf, und Projektleiter Arno Abler im Gespräch. Sie möchten bei der zweiten Umstellungsphase von Tirol 2.0 im Herbst 2011 dabei sein? Senden Sie eine E-Mail an tirol2.0@kufgem.at und wir nehmen umgehend mit Ihnen Kontakt auf. 4 Kufgem Journal Nr. 4 | Mai 2011

RkJQdWJsaXNoZXIy MjA3ODM=